Sie sind hier: 

>> Ausstellungen 

  |  

Impressum

  |

Neukölln 2005 - 2010. 8.1. - 23.2.2011

Lorenz Kiezle: Neukölln 2005-1010

Lorenz Kienzle, Flughafen Tempelhof, 2010 

Was passiert, wenn man sich in Neukölln mit einer Plattenkamera auf die Straße stellt?
Lorenz Kienzle hat es ausprobiert. 17 Jahre lang arbeitete er in seinem Atelier in einem etwas heruntergekommenen Gewerbehof in der Karl-Marx-Straße und blickte auf Neukölln, meist nur durch sein Atelierfenster.
2005 nahm er sich vor, mit der Kamera auf die Straße zu gehen und dort weiterzuarbeiten.

Die Arbeit mit einer Großformatkamera erfordert ein gewisses Maß an Konzentration und Ruhe, besonders bei Porträtaufnahmen, die nur bewusst von Angesicht zu Angesicht entstehen können.

So wurde aus der Beschäftigung mit der näheren, sehr städtischen Umgebung im Norden Neuköllns, die Suche nach Landschaften und Freiräumen, in denen der Mensch Raum für sich findet, in denen er verweilt und zur Ruhe kommt. Diese Orte entdeckte Lorenz Kienzle in den "modernen" Wohnsiedlungen, wie der High-Deck-Siedlung oder auch in Parkanlagen und in Eckkneipen.

Auf diese Weise ist eine fotografische Würdigung von Neukölln und seinen Bewohnern entstanden, die sich von Rudow bis zum inzwischen als Park geöffneten Flughafen Tempelhof, vom Hafen bis zum Friedhof erstreckt. Sie besteht aus 70 S/W Fotografien, die thematisch in die 10 Raumabschnitte der Galerie im Körnerpark aufgegliedert werden. Ergänzt wird die Ausstellung mit kurzen Texten, meist Wortausbrüchen oder kuriosen Dialogen mit Passanten, die Lorenz Kienzle meist nur durch die Anwesenheit mit seiner Kamera provoziert hat: "Immer draufhalten, sonst wird aus einem nichts! Hat doch schon der Andy Warhol gesagt…"


Vernissage: Freitag, 7. Januar 2011, 19 Uhr
Es spricht: Dr. Christian Hirte
Archäologe und Ethnologe

(Text: www.kultur-neukoelln.de)

Lorenz Kienzle

Lorenz Kienzle ist seit 1993 als freier Fotograf in Berlin tätig. Neben seiner Arbeit als Werksfotograf des amerikanischen Künstlers Richard Serra, arbeitet er für Museen in Brandenburg und an eigenen Projekten.